Traurig, traurig …

Am 03.12.2007 erhielt ich folgende Mail von einem südafrikanischen Kollegen:

„Is this payback?

Berlin – A pregnant Iraqi woman, two African men and a police officer were injured in separate attacks on foreigners in the city of Magdeburg at the weekend, German police said on Monday.

In one attack in the eastern state of Saxony-Anhalt, the Iraqi woman and her two-year-old child were assaulted in a bus late on Saturday after they were verbally abused.

The 20-year-old woman was travelling in the company of three men and another woman, all Iraqis.

Police arrested two men aged 28 and 30 in connection with the incident. They were released again on Sunday. Police said they were investigating charges of incitement and assault.

In the second incident, which took place in the early hours of Sunday, a group of Africans were attacked. Two men from Niger were hurt, along with a police officer who attempted to detain the assailants, who fled the scene.

There have been repeated assaults on foreigners in the formerly communist eastern states, where unemployment is high and living standards lower than in the west. – Sapa-dpa“

Es ist schade, dass durch solche Idioten ganze Landstriche in ein schlechtes Licht gestellt werden. Eigentlich könnte man Sachsen-Anhalt als herrliches Tourismusgebiet bewerben. Händel, Telemann und Bach sind weltweit bekannt. Fachwerkstädte wie Stolberg, Quedlinburg oder auch Wernigerode laden zu Reisen in die Vergangenheit ein. Der Harz bietet Wanderern unendliche Möglichkeiten. Aber nein … das, was wirklich Schlagzeilen macht, sind die Taten dieser Armleuchter … kein Wunder, dass es alle Touristen nur nach München, Hamburg oder Heidelberg zieht. Da passiert ihnen wenigstens nichts …

Traue keinem Clown …

Am vorletzten Montag entschlossen sich Hans und ich, zum Mittagessen die McDonalds-Filiale am Gandhi Square zu aufzusuchen. Diese besitzt eine Terasse, von der man einen guten Blick auf die Marshall Street hat …

McDonalds

Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, was es war, aber entweder der BigMac oder die Chicken McNuggets waren nicht so original. Jedenfalls hatte ich gegen Abend dann unwahrscheinlich schreckliche Magen- und Darmschmerzen. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen und fühlte mich am Morgen nicht im Stande, zur Arbeit zu gehen. Ich kam dann meiner Tätigkeit über Remotezugriff nach. Das hatte auch den Vorteil, dass der Weg zur Toilette erheblich kürzer war als im Büro.

Mein kleiner Weihnachtskalender …

Auch wenn man schon längst sein eigenes Einkommen hat, so hat man doch die ein oder andere Macke, die man von der Kindheit in das Erwachsenenleben hinübergerettet hat. So gehört für mich der Adventskalender immer noch zu Weihnachten wie Plätzchen und Stolle.

Gott sei Dank gibt es hier in Südafrika die SPAR-Kette, die es teilweise ermöglicht, deutsche Produkte zu kaufen wie diesen Adventskalender …

Adventskalender

Ein Wochenende auf der Farm … Tag 3

Der Sonntag stand dann eigentlich ganz im Zeichen der Abreise. Zunächst machten wir aber ein ordentliches Frühstück mit Schinken, Tomaten, Boerrewors und Lammkeulchen.

Justin, Tino und Kina

Danach begutachteten wir noch einmal das Farmhaus und konnten verschiedene Exponate bestaunen. So hingen zum Beispiel ein Gnu …
Gnu

… und ein Wallacehirsch an der Wand.
Der Wallacehirsch

Da es uns so gut auf der Farm gefiel, machten Thomas, Justin und ich noch einmal einen Game Drive durch das Gelände. Die anderen waren sich zu dieser Zeit bereits auf den Weg nach Johannesburg.

Ausflug

Alles in Allem war es ein ausgezeichnetes Wochenende fernab der Zivilisation. So konnte man ein wenig vom derzeitigen Projektstress abschalten.

Ein Wochenende auf der Farm … Tag 2

Nach einem exzellentem Schlaf im Farmhaus war es Zeit, sich die Farm bei Tageslicht einmal genauer zu betrachten. Die Farm umfasst ein Gebiet von 250 Hektar und bietet neben Graslandschaft, eine Hügelkette, Wald und sogar einen Fluss. Vom Aussichtsturm hatte man den besten Ausblick.

Farm

Und so sah es ringsherum aus …
Landschaft

Landschaft mit Zebra

Landschaft

Landschaft

Auf dem Hof wohnten natürlich auch noch einige Tierchen, wie diese Sau …
Sau

… oder Channel.
Channel

Wallace besitzt nämlich zwei Zwergdackelweibchen. Dabei wurde die eine kurzer Hand in Coco und die andere in Channel umbenannt. Ich bin mal gespannt, wann sich Wallace zwei Schäferhundrüten zulegt. Wahrscheinlich heißt dann der eine Karl und der andere Lagerfeld.

Nachdem wir uns also nun auf der Farm umgesehen hatten, lud uns Wallace zu einer kleinen Rundwanderung ein, dessen Ziel die Fischerhütte am Fluss war. Hierzu fuhr Wallace mit dem Jeep (welcher mit Bier beladen war) bis zur Fischerhütte, damit wir dort auch genügend Getränke vorrätig hatten. Von dort war es nur ein Katzensprung bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Da Wallace nicht Moses heißt und die Hunde wahrscheinlich durch den Fluss weggerissen worden wären, konnte er den Fluss nicht teilen und musste Fährmann spielen …

Wallace mit Hund

Nach dem dies geschafft war, konnte die Wanderung beginnen. Ein Highlight hierbei war der Weg durch eine kleine Schlucht …

Schlucht

Nach ca. einer Stunde erreichten wir dann die Fischerhütte, in der uns John und Ursula begrüßten. Sie hatten nicht an der Wanderung teilgenommen und waren am frühen Morgen gleich zur Hütte gegangen. Vom Plateau aus zeigte uns dann Wallace seine Künste als Turmspringer …

Wallace beim Sprung ...Wallace beim Sprung ...Wallace beim Sprung ...Wallace beim Sprung ...

Natürlich wurde auch hierbei herzlichst gelacht …
Witzigkeit kennt keine Grenzen ...

Als wir uns alle wieder akklimatisiert hatten, starteten wir noch einen kleinen Drive durch das Gelände …

Fahrzeug im Wald

Fahrzeug in der Prärie

Fertig ...

Danach ging es dann wieder zurück zum Farmgebäude, wo wir erst einmal ordentlich grillten. Währenddessen konnte der ein oder andere seine Künste auf dem Squad testen. Hier sieht man zum Beispiel Thomas (Liebe Tierschützer! Die kleine Fußhupe auf dem Bild hat die Situation unfallfrei überlebt)

Thomas auf dem Squad

Nach dem Grillen verabschiedeten sich Hans und Kina zum Fischen. Der Rest der Truppe widmete sich dem Schießen. Geschossen wurde mit einem 9mm Gewehr auf eine Zielscheibe, die lose am Baumstamm festgemacht worden war. Beim Wettbewerb belegte ich zusammen mit Wallace mit einer Trefferzahl von drei aus fünf den zweiten Platz. John erwies sich mit fünf Volltreffern als der beste Schütze, obwohl er bei der Marine diente.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann wieder auf eine Spazierfahrt durchs Gelände. Hierbei konnten wir endlich auch die Giraffen einmal von Nahem bestaunen.

Giraffe

Das Ziel dieser Fahrt war die Farm des Nachbarn, welcher einen Swimming Pool besaß. Deshalb habe ich auch ein Handtuch um.

Schwimmen ...

Der Nachbar war Manager auf dem Johannesburger Flughafen und konnte ein stattliches Haus vorweisen. Hierin sah man die ein oder andere Jagdbeute …
Affe

… (man beachte das Hinterteil der Füchse) …
Füchse

… das Jagdzimmer …
Jagdzimmer

… die Empfangshalle …
Empfangshalle

Nach dem Besuch verweilten wir dann wieder am Grillplatz und ließen den Tag ausklingen.

Ein Wochenende auf der Farm … Tag 1

Das Schöne am Lending Project Technology Team ist, dass man mit ganz vielen verschiedenen Charakteren zusammen arbeitet. Einer dieser Charaktere ist Wallace. Ich mag ihn eigentlich sehr gern, was vielleicht auch daran liegt, dass jedes zweite Wort von ihm „Fuck!“ ist. An guten Tagen kann es dann auch schon einmal ein „Fucking Fuck!“ sein. Und so sieht er aus (im Hintergrund seine zukünftige Frau)

Chantal und Wallace

Nun … dieser Wallace hatte uns am ersten Dezemberwochenende auf die Farm seines Cousins eingeladen. Wenn man solch ein Angebot bekommt, dann muss man es auch gleich einmal nutzen. Also vier Paletten Bier gekauft, zwei Tonnen Fleisch beim Spar geholt und die Kollegen Justin und Thomas von der TIC-Gruppe ins Auto geladen und ab ging die Post in den Norden von Johannesburg. Nach ca. 250 km erreichten wir dann Naboomspruit und trafen uns da in einem Pub. Nach ein, zwei Bierchen ging es dann weiter zur Farm.

Dort angekommen, wurde auch erst einmal alles inspiziert. Die Farm war quasi ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es gab Safariautos, eine Lounge, einen Grillplatz, eine Außenbar und jede Menge Natur. Als erstes wurde uns ein Buffalo serviert. Hierbei handelt es sich um ein Mixgetränk aus Klipdrift (Brandy) und Sherry. Danach wurden die Regeln aufgestellt. Man musste jeden Trink auf der Farm mit der linken Hand trinken. Wenn man dies nicht beherzigte, gab es einen Buffalo extra. Unter diesem Druck zu arbeiten, war gar nicht so einfach.

Bierrrrrrrrrrr ....

Und hier ist unsere Runde …
Runde

… ich weiß nicht, wo der Hans da hinschaut, aber er hat Spaß!
Hans und Ursula

Danach lud uns Wallace zu einem Night Game Drive ein. Im Safarifahrzeug konnte wir, das waren Ursula, John, Kina, Hans, Wallace, Chantal, Thomas, Justin und ich, die Farm erkunden. Es gab Antilopen, Gnus, Zebras und sogar ein Paar Giraffen. Das Ende dieses Trips bildete der Aussichtsturm, der auf der höchsten Erhebung aufgebaut worden war.

Und hier noch ein paar Bilderchen …

… Ursula bei der Inspektion des Fahrzeuges …
Ursula

… Wallace beim Ausparken („Alles im Griff!“) ….
Wallace

… John, Ursula und Justin …
John, Ursula und Justin

… Hans, Thomas, Justin und Wallace.
Hans, Thomas, Justin und Wallace

Ein schönes Erlebnis gab es noch zum Abschluss der Fahrt. Plötzlich ging das Licht aus und unter meinem Sitz begann es zu qualmen. Die Batterie war durchgeschmorrt und legte das Fahrzeug lahm. So verließen wir es und begaben uns zu Fuß zum Farmgebäude zurück.

Breakfast Braai

Am vorletzten Freitag war es dann soweit. Wir hatten unser erstes Grillfrühstück auf dem Dach unseres Hochhauses. Normalweise findet am Freitagmorgen immer unser Statusmeeting statt. Um die ganze Sache aber mal ein bisschen aufregender zu gestalten, polten wir diese Veranstaltung zu einem Frühstückgrillen um.

Jeder brachte etwas mit, so dass wir auf Bergen von Fleisch saßen. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit. Bei leichten Nieselregen und starkem Wind haben wir trotzdem das Feuer zum entfachen gebracht. Ich glaube, für alle war das mal eine kleine Abwechslung gewesen.

Hier erst einmal der Beweis, dass wir auch auf dem Dach waren …

Die Marshall Street von oben ...

… und hier Master Tiyane und Doktor Hamish.
Tiyane und Hamish

Haroons Abschied …

So langsam geht das Projekt dem Ende zu, was natürlich auch bedeutet, dass der ein oder andere das Projekt verlässt. Am Donnerstag vorletzter Woche war es dann soweit. Haroon gab seinen Abschied. Wer war dieser Haroon? Nun er war Moslem und konnte durchaus dem pakistanischen Lager zugeordnet werden. Er arbeitete effizient, wenn man ihn dazu trieb. Ansonsten war er wohl mehr ein Easy-Going-Mensch.

Was mich besonders faszinierte war sein tagtäglicher Weckruf zum Gebet. Er öffnete dann ein Word-Dokument, welches ein Gebet enthielt. Manchmal verließ er aber auch das Gebäude und kam erst nach Stunden wieder.

Haroon feierte seinen Abschied bei Capellos – einem Italiener in der Innenstadt. Es kamen auch reichlich Leute. Drei Tische hatten wir voll bekommen. Für einen Entwickler in diesem Projekt nicht schlecht.

Eine Geschichte kann ich vielleicht noch zum Besten geben. Haroon’s letzte Aufgabe war es, seine Entwicklung der TIC Gruppe vorzustellen. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe SAPler, die die Entwicklungen beim Kunden auf Herz und Nieren testen. Insbesondere die Performance steht da im Vordergrund. Es handelt sich quasi um eine Vollkaskoversicherung, die man dem Kunden anbietet, um noch einmal über das Coding beim Implementierungsprojekt drüber zu schauen. Haroon wollte nun pardou nicht diesen Vortrag halten. Ich weiß nicht, was er gedacht hatte, was da für Leute kommen. Jedenfalls konnte man die Angst in seinen Augen ablesen. Zuerst versuchte er es also bei mir. Er meinte nur: „Kannst Du nicht den Vortrag halten? Ich bereite auch alles vor.“ Leider musste ich dieses unmoralische Angebot ablehnen. Sogleich versuchte er es bei Ursula, die seine Entwicklungen übernehmen sollte. Auch sie lehnte dankend ab. Dann versuchte er es auch noch bei Fatima. Als auch sie ablehnte, musste er notgedrungen die Sache selbst abhalten. Er hat es nicht schlecht gemacht, aber seine Aufregung konnte man während der Präsentation förmlich spüren. Am besten war eine Folie, wo er nur meinte, dass doch bitte jeder selber lesen könnte, worum es in seiner Entwicklung ging.

Grillen mit Leon …

Flammen

Am gestrigen Samstag hieß es dann, sich erst einmal auszuspannen und den Tag ganz in Ruhe anzugehen. Als bald erhielt ich eine SMS von Leon, in welcher er anfragte, wie es denn mit einem Braai aussehe. Warum nicht? Das Wetter hielt sich gut … also nichts wie raus zum Pool und den Grill angeschmissen. Wir hatten Schinkenstreifen, Schinkenstäbchen, Rump, normale Steaks und Boerreworst.

LeonMeiner, einer ...

Der Abend klang dann bei einer Zigarre und einem guten Glas Whisky aus.

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