Gehen wir mal zum Afrikaner …

In der Nähe von meinem Hotel befindet sich eine der größten Malls Johannesburg. Es handelt sich hierbei um den Nelson Mandela Square, in dem zahlreiche Shops und gastronomische Einrichtungen vertreten sind.

Damit die Tage hier in Johannesburg nicht ganz so langweilig werden, habe ich mich heute mit einem Kollegen zum Abendessen verabredet. Wir wollten einfach mal nett ausgehen und da bietet sich natürlich so eine Mall an.

Als wir den Platz schließlich erreicht hatten, entschieden wir uns, heute mal afrikanisch essen zu gehen. Da das Restaurant auch gutes Bier hatte (Amstel), war es mir auf Anhieb sehr sympathisch. Als Starter hatte ich Lamm, Hühnchen und Gemüse im Bierteig umwandelt. Das Hauptgericht war Rindersteak botswanischer Art. Wenn man einmal die Möglichkeit hat, die afrikanische Küche probieren zu können, dann sollte man ruhig den Mut haben, es zu tun. Sie ist zwar teils ziemlich fettig und auch für Europäer zu süß, aber man kann es essen. Mein botswanisches Rindersteak hat auf jeden Fall richtig gut geschmeckt.

Morgen werden wir in Rosebank ein Steakrestaurant ausprobieren.

Bis dahin wünsche ich Euch allen in Deutschland eine gute Nacht und viele Grüße,

Euer Tino 

Der Pub hat geschlossen!

Ein ganz besonderer Leckerbissen, auf den ich mich hier in Johannesburg gefreut habe, ist der Irish Pub im Hotel. Zusammen mit anderen Hotelgästen an der Bar hängen, so eins, zwei Guniess trinken und dabei den örtlichen Sportkanal verfolgen. Und als Betthupferl dann einen guten triple distilled Whiskey zu sich nehmen.

Leider wurde aus diesem Traum nichts. Am Tag meiner Ankunft fand ich folgenden Brief in meinem Zimmer vor:

“ Dear Guest,

Welcome to Garden Court Sandton City and thank for choosing our hotel for your stay in Sandton.

At Garden Court, our focus is on you our guest, and our aim is to provide you with a place where you feel right at home. In line with this vision, and our desire to provide you with services and facilities that meet today’s trends, we are delighted to advise that we are refurbishing the McGinty’s Pub and Grill.

We are therefore closing McGinty’s, and will commence work on an exciting, informal Cafe concept during July and August.“

Als ob es nicht schon genug Cafes gibt. Muss ausgereichnet bei meiner Anreise dieser wunderbare Pub geschlossen werden. Ich fühle mich nicht in einem Cafe zu Hause. Wie kann das dieser Hotelmanager behaupten? Eine richtig gute Atmosphäre kommt doch nur in einem Pub auf. Vielleicht sollte ich mal mit ihm sprechen.

Bis dahin verbleibe ich mit den besten Grüßen nach Deutschland,

Euer Tino.

My daily fight …

Als Externer bei der Standard Bank zu arbeiten, ist schon nicht ganz so einfach. Beschränkt sich der Aufenthalt dann auch nur erst einmal für zwei Wochen, gestaltet sich die Sache noch etwas komplizierter.

Am Anfang eines jeden Tages muss man sich nämlich den Zugang zur Bank hart erkämpfen. Hierzu wendet man sich mit aller Freundlichkeit an die netten Ladys von der Information. Man erwähnt seinen Namen und muss Auskunft darüber geben, welches Ziel man im Gebäude verfolgt. Neben Amoklauf, Sprengung oder Geiselnahme, sollte man ruhig auch einmal Arbeiten erwähnen.

Hat man sein Begehren geäußert, schaut die nette Empfangsdame in einen großen Leitzordner nach, ob eine Anmeldung vorliegt. Bei den letzten beiden Malen war dies natürlich nicht der Fall. So musste ich einige Leute aus den Hut zaubern, die beweisen konnten, dass ich im Gebäude arbeiten möchte. Da die meisten Führungskräfte holländischer Abstammung sind, wird hier eine hohe Kunst des Buchstabierens abverlangt, dem ich als Deutscher auch nicht immer gewachsen bin.

Ist der Name dann auch im zentralen Adressverzeichnis gefunden, so wird die betreffende Person angerufen. Obwohl sie am Telefon bezeugen kann, dass ich es bin, muss sie noch einmal eine Mail schreiben, damit die gute Dame alles schwarz auf weiß hat. Endlich ist man im Besitz der Karte.

Danach geht es zur Sicherheitskontrolle. Hier werden wie am Flughafen das Gepäck geröngt und die Mitarbeiter nach Waffen durchsucht. Wurde nichts gefunden, muss man seinen Laptop registrieren lassen. Beim Verlassen des Gebäudes ist dieser dann auch wieder auszuchecken.

Ist dies dann alles vorbei, kommt man zur Schleuse. Hier muss man die AccessCard zücken und die Glastür öffnet sich. Man betritt nun die Schleuse und hinter einem schließt sich die Tür wieder. Jetzt öffnet sich wieder eine Tür nach vorne und man ist endlich ins Innere des Gebäudes angelangt. Die Arbeit kann beginnen.

Da das Ganze eine knappe Viertelstunde in Anspruch nimmt, gibt es nun Bestrebungen, die Durchlaufzeit erheblich zu verkürzen. Hierzu wurde mir heute seitens eines berechtigten Mitarbeiters ein Ausdruck in die Hand gegeben, in welchem mein Berechtigungsdasein in der Bank vermerkt worden ist. Wir hoffen, dass die Dame am Empfang nun sofort die AccessCard herausrückt … na mal sehen.   

Bis dahin wünsche ich Euch allen in Deutschland eine gute Nachte und viele Grüße aus Joburg,

Tino

Gelandet …

Was für ein Flug! Sollte jemand mal die Gelegenheit haben, mit South African Airways fliegen zu dürfen, dann sollte er dies auch nutzen. Für mich war dies bisher die beste Fluglinie, mit der ich geflogen bin. Hier hat sogar der gemeine Mitteleuropäer ausreichend Platz zum Vordermann.

Auch das Essen war ausgezeichnet. Da ich einen Nachtflug hatte, durfte ich Abendbrot und Frühstück zu mir nehmen. Als Betthupferl hatte ich Fisch und zum Aufwachen entschied ich mich für das Continental Breakfast. Zwischendurch wurden Cracker und Erdnüsse gereicht und das Ganze hatte dann noch ein guter Rotwein abgeschlossen.

Daher kann ich zum Flug auch nicht mehr allzuviel sagen. Ich bin quasi in Libyen eingeschlafen und in Botswana wieder aufgewacht. Wer kann das schon von sich behaupten?

Auch für Unterhaltung war reichlich gesorgt. Jeder Platz war mit eigenem Screen und Video-On-Demand ausgestattet. Neben den neusten DVD-Filmen konnte man auch auf einen Kanal schalten, wo man das Flugzeug von außen gesehen hatte. Die Kamera war hinten in der Heckflosse eingebaut und bot gerade beim Starten phantastische Bilder.

Beim Landen konnte man aber komischerweise keine Bilder mehr sehen. Meine Befürchtungen, dass wir die Heckflosse verloren hatten, erwies sich jedoch beim Aussteigen als falsch. Wahrscheinlich war es nur ein technischer Defekt.

Nachdem ich nun das Flugzeug verlassen hatte und den Zoll sowie die Passkontrolle ungeschoren passieren konnte, erwartete mich mein Chauffeur. Auf einem weißen Schildchen prangte der Name „Tino Hanh“ … sieht zwar komisch aus, ist aber so. Wahrscheinlich hatte er einen japanischen Geschäftsmann erwartet, da ich mit einem Mazda abgeholt worden bin.

Nun mal etwas zu Johannesburg. Wenn man von Südafrika spricht, hat man immer so farbenfrohe Naturbilder vor den Augen. So ist es in Johannesburg nicht! Der gepflegte Rasen ist braun, es gibt keine Fußgängerwege und die Straßen sind voll. Schaut man links und rechts aus den Wagen, sieht man Einfamilienhäuser hinter mannshohen Mauer versteckt. An jedem Haus leuchtet einem das Werbeschild irgendeiner Security-Firma entgegen. Wie einladend.

Als ich bei der Standard Bank abgesetzt worden bin, riet mir der Fahrer, bei der Fahrt am Abend in einer kleinen Nischen zu warten. Vor dem Haupteingang sei einfach zuviel los. So kann man das dann auch umschreiben.

Die Kriminalität bestimmt den Alltag der Johannisburger.  Da die Standard Bank noch mitten im Herzen der Stadt sich befindet, macht der letzte Mitarbeiter so gegen 18:00 Uhr das Licht aus. Überstunden kann man hier also nicht machen. Und abends hinausgehen schon gar nicht. Was für ein Leben! Mal sehen, wie es morgen wird.

Bis dahin verabschiede ich mich wieder mit den herzlichsten Grüßen,

Euer Tino

Ich habe einen Blog …

Es ist vollbracht! Ich habe einen Blog. Lange Zeit habe ich mit dem Gedanken gespielt, einen Blog einzurichten. Und nun ist er da.

Worum wird es in diesem Blog gehen? Ende August diesen Jahres werde ich beruflich nach Johannesburg aufbrechen. In diesem Blog werde ich meine Eindrücke von der Stadt und dem Land beschreiben. Ich hoffe, dass ich in meiner Unterkunft einen Internetanschluss haben werde, so dass ich tagtäglich vom „Kap der guten Hoffnung“ berichten kann. Wenn nicht, muss ich dann wohl doch noch das ein oder andere Mal ein Internetcafe besuchen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und verbleibe mit vielen Grüßen

Euer Tino

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