Regenzeit

Da heute nichts weiter aufregendes passiert ist, kann man hier ja auch mal etwas über das Wetter sagen. Bei meinen ersten zwei Besuchen in Johannesburg lernte ich die Stadt ohne Regen kennen.

Dies sollte sich aber beim dritten Aufenthalt ändern. Meistens ist es am Morgen wunderschön. Die Sonne lacht durchs Fenster und kitzelt einen mit ihren Strahlen wach. Die Schönwetterperiode hält dann bis meisten 14:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sammeln sich schon die ersten Wölkchen und gegen drei fängt es dann zu regnen an.

Der Regen ähnelt aber jedes Mal einem Wolkenbruch mit Donner und ordentlichen Blitzen. Unmengen von Wasser stürzen vom Himmel herunter. Die Kanalisation schafft es nicht mehr, diese Menge aufzunehmen und die Straßen werden langsam zu Flüssen. Damit scheinen dann die Südafrikaner gar nicht mehr zurecht zu kommen. Die alltäglichen Staus werden noch größer.

Der Regen hört dann erst wieder so gegen 22:00 Uhr auf. Die Luft wird wieder klarer. Am nächsten Morgen beginnt dasselbe Spielchen erneut von vorn.

Megastau …

Südafrikas Verkehr ist schon etwas verrückt. Kein Tag vergeht, ohne das man nicht in irgendeinem Stau steht. Am gestrigen Montag war es mal wieder besonders schlimm. Im Bezirk Sandton ging überhaupt nichts mehr.

Eigentlich hätte ich gemütlich schön nach Hause fahren können. Nur leider brauchte ich noch Waschmittel, so dass ich kurz in der Mall vorbeischauen wollte. Als ich um die erste Ecke bog, sah ich schon die Autos stehen. Ich nutze zwar sofort eine Nebenstraße nach der anderen, aber immer ging es an den Kreuzungen nicht weiter. Die Autos blockierten sich gegenseitig.

Langsam wurde es auch zeitlich knapp. Die Geschäfte schließen um 19:00 Uhr und ich stand dreiviertel sieben noch im Stau. Aber ich schaffte es noch. Man kann sich aber vorstellen, dass ich auf den Rückweg überhaupt keine Lust hatte. Also ging ich ins nächstbeste Cafe, trank einen Cappuccino und wartete bis acht. Zu diesem Zeitpunkt war der Stau dann verschwunden und ich konnte die Fahrt zu meinem Appartment staufrei antreten.

Voortrekker Monument

Es war Sonntagnachmittag und irgendwie hatte ich ein wenig Lust, mir mal wieder etwas Historisches hier in der Umgebung anzuschauen. Ein Kollege empfahl mir hierzu das Voortrekker Monument in Pretoria.

Was hat es mit diesem Denkmal aufsich? Das Denkmal wurde 1948 eingeweiht und hat den Charme des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. Es soll an die Voortrekker und ihren Kampf gegen die schwarzen Zulu erinnern.

Was sind denn eigentlich Voortrekker? Wir wissen, dass das Kap der Guten Hoffnung bereits im 17. Jahrhundert von Holländern und Deutschen besiedelt worden ist. Es entwickelte sich sogar eine eigene Sprache – das Kapholländisch oder wie man jetzt sagt – das Afrikaans. Diese Sprache wird heute noch von vielen weißen Südafrikanern gesprochen.

Im 19. Jahrhundert gewannen jedoch die Briten immer mehr die Oberhoheit am Kap. Sie legten letztendlich die Gesetze fest und führten die Administration. Als dann auch noch 1838 die Sklaverei abgeschafft worden ist, reichte es den Buren (holländisch für Bauern) und sie zogen aus der britischen Kapprovinz ins Landesinnere aus. Dieser Prozess wird heute noch als der „Große Trekk“ bezeichnet. Die Leute, die diesem Exodus angehörten, werden Voortrekker genannt.

Natürlich stießen diese Siedler nicht immer auf freundliche Ureinwohner. Diese versuchten natürlich auch, ihre Besitztümer zu verteidigen. Als einen der größten Kämpfe gilt die Schlacht am Blood River, bei dem die Zulu regelrecht niedergemetzelt worden sind. Der Fluss erhielt nicht umsonst seinen Namen. Um an diesen Kampf aus Sicht der Buren noch einmal zu erinnern, wurde im Jahre 1938 der Grundstein für ein Denkmal damals noch von der burischen Regierung gelegt. Das Resultat ist das Voortrekker Monument.

Ich habe mal ein paar Impressionen im Bild festgehalten:

Hier sieht man die Außenanlage des Monuments

Voortrekker MonumentBurenfrau mit KindernVorplatz

Im Ineren befindet sich ein Relief, auf denen die einzelnen Stationen des Großen Trekks zu sehen sind
ReliefRelief

In der Mitte des Innenraums befindet sich ein Loch, in welches man in den unteren Bereich des Monuments blicken kann. Hier befindet sich ein Sarkophag mit einer afrikaanschen Widmung, die soviel bedeutet wie „Wir sind für Dich, Südafrika“. Jedes Jahr am 16. Dezember um 12:00 Uhr fällt der Sonnenschein direkt auf die Platte des Sarkophags.

InnenraumInnenraum am BodenSarkophagHalle von der Kuppel betrachtet

Im unteren Bereich des Monuments befindet sich auch noch ein Museum, in dem man sich über das Leben der Buren und des Großen Trekks informieren kann.
Voortrekker Museum

Man kann aber auch noch das Denkmal hinauf klettern, wo man dann einen herrlichen Blick über Pretoria hat.
PretoriaGang

Rings um das Denkmal befindet sich noch ein kleiner sehr schöner Park
UmgebungUmgebungUmgebungUmgebung

So, das war es mal wieder von meiner Seite. Man sieht also, dass auch die Südafrikaner mit ihrer Geschichte zu kämpfen haben.

Viele Grüße nach Deutschland,

Euer Tino

Angeln

Es wieder einmal Freitag und ich stand in mitten des Staus auf der M1, eine der bedeutendsten Autobahnen hier in Johannesburg. Mein Ziel war diesmal aber nicht das kleine Appartment, sondern ein Fluss nördlich der Stadt.

ZUsammen mit einem Kollegen waren wir dort zum Angeln verabredet. Wir selber brauchten nicht sehr viel mitzunehmen, da sowohl die Ausrüstung, das Zelt als auch das Grillzeug vom südafrikanischen Kollegen besorgt worden ist.

Ich holte noch einen deutschen Kollegen ab und dann konnte es losgehen. Der Fluss lag in Mitten einer kleinen Bergkette und war wohl ein guter Punkt zum Angeln gewesen. Jedenfalls war alles hierzu vorbereitet gewesen. Gegen eine kleine Gebühr, konnte das Angeln beginnen. In Südafrika ist es so, dass man keinen Angelschein benötigt. Wichtig ist halt, dass man dem Pächter des Gewässers die Pacht bezalht.

Das Angeln selber unterschied sich zu dem, wie ich es kenne. An einer Schnur wurde eine Art Schwimmkörper mit zwei Haken befestigt. Mit Hilfe einer Teigmasse war der Schwimmkörper dann so zu präperieren, dass er als solcher für den Fisch nicht zu erkennen war. Er sah am Ende wie ein Meisenknödel aus. An die Haken wurde dann ganz spezielle Köder angehangen. Die Idee dahinter ist, dass sich die Teigmasse im Wasser auflöst, so dass ein Teppich an Teigkrümmeln im Wasser schwimmt. Der Fisch hat nun die Chance, entweder diese Krümmel oder einen der Köder zu essen. Isst er einen der Köder, so hat man ihn am Haken.

Um mal ein Bild von der herrlichen Landschaft zu bekommen, hier ein paar Fotoaufnahmen:

RutenFlussBergUnser Zelt

Nun noch etwas zu den Resultaten. Insgesamt haben wir sechs Fische gefangen – fünf Karpfen und einen Wels. Leider war der Fluss schon etwas grün und man konnte die Fische nicht essen. Beispielsweise sollte man den Karpfen nach dem Fang so ca. 2 Tage wässern. Und das war nun wirklich nicht drin.

So, das war es mal wieder von mir,

viele Grüße,

Tino

Slainte!

Johannesburg – Stadt des Whiskys? Nein! Oder vielleicht doch? Jedenfalls findet seit Mittwoch in Johannesburg die weltgrößte Whiskyverbrauchermesse statt – The Whisky Live Festival. Da ist es natürlich für mich eine Selbstverständlichkeit, diesem Ereignis einen kleinen Besuch abzustatten. So fuhr ich gestern zum Sandton Convention Center, wo die Messe stattfand.

Wie läuft eine solche Messe ab? Zunächst einmal kauft man sich eine Eintrittskarte. Ich habe hier in Südafrika für diese Karte 120 Rand bezahlt was etwa 11 Euro entspricht.

Am Eingang dann bekommt man für diese Karte ein Whiskybuch, ein Whiskyglas und ein Couponbuch. Nun hat man die Möglichkeit, die einzelnen Stände abzulaufen. Gefällt einem ein Whisky und möchte man diesen probieren, so zückt man sein Couponbuch und bezahlt das gute Stück. Dabei wird unterschieden, welche Qualität der Whisky hat. Für einen guten 21 Jahre alten Glenlivet bezahlt man schon einmal acht Coupons. Wenn man für die ganze Veranstaltung nur 12 Gutscheine bekommt, ist das schon mächtig viel.

Meine Stationen am gestrigen Tag waren:

1. Talisker (10 Jahre, 2 Coupons)
2. Glenfiddich (18 Jahre, 3 Coupons)
3. Aarran (10 Jahre, 3 Coupons)
4. Jameson (12 Jahre, 2 Coupons)
5. Glenlivet (12 Jahre, 2 Coupons)

Und hier mal noch ein paar Bilderchen, damit ihr seht, wie es dort aussah:

Tullamore Dew

Tullamore Dew

Bell

Bell

Jameson
Jameson

Glenfiddich (man beachte die Afrikaner in schottischen Kilts):
GlenfiddichGlenfiddich

Mahlzeit …

Da es in den letzten Tagen nicht viel zu berichten gab, möchte einmal etwas über die Mittagspause bei der Standard Bank berichten. Grundsätztlich kann man zwischen zwei Alternativen entscheiden. Entweder man verlässt das Gebäude und geht in sehr gute Sandwichläden oder man speist in der Kantine.

Die Kantine befindet sich im Erdgeschoss des Standard-Bank-Gebäudes und gliedert sich in fünf Bereiche. Im ersten Bereich sind die italienischen Speisen zu finden. Hier kann man zwischen Pizza und Nudeln auswählen. Die Nudeln sind besonders zu empfehlen, da sie extra lange gekocht werden und sie demenstprechend so groß wie der Teller sind.

An der zweiten Bedienstelle gibt es Fleisch. Hier kann man zwischen Steak oder einem Tagesgericht wählen. Das Steak wird frisch gebraten, so dass hier mit erheblicher Wartezeit zu rechnen ist. Es nun auch nicht so, dass zur Mittagszeit ein paar mehr Steaks aufgelegt werden. Nein … das wär nun wirklich zu flexibel.

An der dritten Theke gibt es die vegetarische Kost. Als ich es noch nicht wusste, holte ich mir hier mal eine Lasagne. Ich dachte, dass die schwarzen Brocken gut gebratenes Fleisch seien. Es waren am Ende aber Auberginenstücke. Echt lecker … *räusper*

An der vierten Theke ist das Fastfood zu Hause. Hier geht es relativ flott und man kann sogar zwischen acht verschiedenen Burgern auswählen. Ich will nicht sagen, dass ich mich hier wohl fühle, aber ich bin dann doch des Öfteren hier anzutreffen.

An der letzten Theke gibt es das Low Budget Food. Billiges Essen, bei dem man nicht weiß, was wirklich drin ist. Ein Kollege meinte aber, dass die Bedienung immer so tue, als ob sie für einen noch das beste Stück heraussuche. Nicht schlecht, oder?

Viele Grüße,

Euer Tino

Ein Besuch im Zoo

Sonne in Johannesburg! Wie gemacht für einen kleinen Zoobesuch! Es klingt schon etwas pervers, wenn man in Südafrika in den Zoo geht, um Elefanten zu sehen. Diese kann man keine drei Autostunden entfernt in freier Wildbahn erleben. Aber was soll’s.

Mein Ziel war es eigentlich, die Eisbären zu fotografieren. Hierbei handelt sich nicht etwa um irgendwelche, sondern um die südlichsten Eisbären der Welt. Leider sollte es dieses Mal nichts werden. War wahrscheinlich zu kalt für die coolen Typen. Dafür bekam ich aber andere Tiere vor die Linse.

Das erste, was ich im Zoo gesehen habe, waren diese beiden Schildkröten. Ich glaube, die wollen nur spielen 🙂

Die wollen nur spielen

Hier der erste Bär! Leider nur ein Braunbär!

Braunbär

Und hier die Dickhäuter:

Elefanten

Und nun eine meiner Lieblingstiere. Nilpferde! Das, was da im Wasser schwimmt, sind keine Baumstämme, sondern Flusspferde. Daneben seht ihr noch ein zahmes Nilpferd, was ich fotografieren konnte.

NilpferdeZahmes Nilpferd

Es ist schon ziemlich warm in Joburg. Das nervt natürlich auch den Geparden.

Gepard

Hier mal noch ein paar Impressionen von der schönen Parkanlage.

Lila BäumePalmenstraße

Die Giraffen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Giraffen

Eine Säbelantilope …

Säbelantilope

… und daneben ein Hirsch mit ganz großen Ohren.

GroßOHRhirsch

Und da ist der King – der Lion King (der Stein ziemlich in der Mitte des Bildes)

Löwe

Und zum Schluss noch ein Kamel!

Kamel

So, das war’s mal wieder von meiner Seite. Einen schönen Restsonntag noch und viele Grüße

Tino

World of Beer

Als ich heute morgen aufstand, schien die Sonne und wir hatten bereits wieder Temperaturen über 20 Grad. Eigentlich ein schöner Tag, um die World of Beer zu besuchen.

Die World of Beer ist nichts anderes als eine geschickte Marketingaktion der SAB – der South African Brewery. Die SAB hat neben den südafrikanischen Marken wie „Castle“ oder „Sterling“ auch die tschechische Marke „Pilsner Urquell“ in seinem Angebot. Außerdem braut SAB das „Amstel“-Bier für den südafrikanischen Markt.

Zurück zur World of Beer. Mit nur 10 Rand Eintritt kann man alles über die Geschichte und die Herstellung von Bier erfahren. Der Clou an der Sache ist aber, dass man am Ende durch die Eintrittskarte noch zwei Biere kosten darf. Hierbei handelt es natürlich nicht um Probegläser, sondern um normale Gläser, die man in jedem Pub bekommen kann.

Diesmal hatte ich auch mein Handy dabei, so dass ich einige Bilder machen konnte:

Am Eingang der World of Beer befindet sich dieser alte Bierwagen:

Bierwagen

Bei der Geschichte des Bieres darf natürlich auch nicht die deutsche Bierstube fehlen. Liest man den Text, so könnte man denken, dass wir Deutschen jeden Tag im Lack sind und einzig und allein dem Bier huldigen:

The German BierstubeBierkrüge

Und hier noch ein Bilder von den Braukesseln:

BierkesselBierkessel

Das war es mal wieder aus Johannesburg. Ich genieße jetzt noch ein Bier und verbleibe mit bierischen Grüßen,

Euer Tino

Ein Abend im Casino …

Es ist wieder einmal Freitagabend und das Wochenende steht vor der Tür. Was soll man unternehmen? Wir entschieden uns diesmal, das Casino am Rande der Stadt zu besuchen.

Nicht weit von der Stadtgrenze entfernt befindet sich Montecasino – eine künstliche Stadt, in der zahlreiche Pubs, Restaurants und natürlich auch ein Casino zu finden sind. Das Casino schreibt keine besondere Kleidung vor, so dass das Klientel quer durch alle Bevölkerungsschichten geht.

Zunächst einmal setzten wir uns an einen Pokerautomaten. Ziel war es hier, mindestens zwei Paare oder mehr zu bekommen. Ein einzelnes Paar reichte nicht aus. Hat man mindestens zwei Paare erreicht, so erhielt man die Chance, seinen soeben erzielten Gewinn zu verdoppeln. Wenn man es geschickt anstellte, dann konnte man hier eine Menge Geld gewinnen. Ich persönlich verspielte an diesem Automaten 50 Rand, was einem Betrag von ca. 5 Euro entspricht.

Danach ging es zum BlackJack-Tisch und es begann meine große Stunde. Mit nur 300 Rand Einsatz erreichte ich am Ende eine Summe von 700 Rand. Das heißt also, aus 30 Euro machte ich 70 Euro. Nicht schlecht für einen, der noch nie in seinem Leben an einem richtigen BlackJack-Tisch gesessen hatte. Ich spielte bisher dieses Spiel immer nur am Computer und das auch mehr schlecht als recht.

Nun kann ich mir von dem Gewinn ein schönes Wochenende genehmigen und verbleibe mit den besten Grüßen,

Euer Tino

Ein Pub in der Bank …

Wie ihr ja bereits erfahren habt, war gestern mein Geburtstag gewesen und natürlich galt es, diesen zusammen mit ein paar Kollegen zu feiern. Um 17:30 Uhr war Schluss mit Arbeiten und ein Kollege lud mich in einen Pub ein. Ich dachte zunächst, dass der Pub mitten in der Stadt wäre. Falsch gedacht! Jeden Mittwoch wird in der Standard Bank für die Mitarbeiter ein Pub geöffnet. Hier kann man ganz normal Bier trinken. Was für eine tolle Art der Mitarbeitermotivierung.

So probierte ich dann ein bis zwei Leichtbiere, bevor ich mich dann auf den Heimweg machte, natürlich nicht, ohne uns bereits für den nächsten Mittwoch wieder hier zu verabreden.

Flüssige Grüße aus Joanna,

Tino

1 2 3