Kimberley … ein kleiner Spaziergang

Nach dem ich das Big Hole besucht hatte, machte ich noch einen kleinen Spaziergang, um die anderen Sehenswürdigkeiten von Kimberley kennen zu lernen. Als Erstes zählt hierzu natürlich das alte Rathaus – die City Hall …

City Hall

… dann darf man auch nicht die Gebäude von de Beers vergessen. Hier das Kimberley House, welches die „DeBeers-Stiftung“ beheimatet …

DeBeers Stiftung

… als nächstes ist der Half-Way-Pub zu erwähnen. Dieser war um die Jahrhundertwende so etwas wie der McDrive heute. Man konnte hier nämlich mit dem Pferd hineinreiten und sein Bier trinken. Natürlich stattete auch ich diesem Pub einen kleinen Besuch ab (jedoch ohne Pferd) …

Halfway Pub

… und hier sieht man ein typisches Haus von Kimberley. Es ist im viktorianischen Kolonialstil erbaut worden …

Viktorianisches Haus

… und das ist die Synagoge von Kimberley …

SynagogeSynagoge

… und hier das Honoured Dead Memorial, welches an die Toten des Burenkrieges erinnert …

Honoured Dead MemorialHonoured Dead Memorial

… ganz besonders begeistert haben mich die Zitronenbäume am Straßenrand. Auf diesen konnte man nämlich die Zitronen hängen sehen …

Zitronenbaum

P.S.: Noch etwas zu den Temperaturen. Tagsüber maß das Thermometer 22 Grad. In der Nacht waren es dann minus zwei Grad. Grass, oder? Kein Wunder, dass die Zitronen auch etwas überreif aussahen. Wahrscheinlich hatten sie Frost bekommen.

Kimberley … das große Loch von Kimberley

Big Hole

Mitten im Stadtzentrum von Kimberley tut sich ein großer Erdkrater auf. Dies ist das Resultat aus zwanzig Jahre Jagd nach Diamanten. Der Schlot ist eigentlich bis zu 200 Meter tief, jedoch hat sich Grundwasser gesammelt. Trotzdem ist das ganze ziemlich beeindruckend …

Big HoleBig Hole

… das Loch selber erreichen konnte man über eine Brücke …

Brücke

Rings um das Loch wurde ein Besucherzentrum etabliert, welches nützliche Informationen über die Geschichte des Diamantenbergbaus lieferte …

Besucherzentrum

… unter anderem werden hier auch Replikate der größten in Südafrika gefundenen Diamanten ausgestellt …

Star of South AfricaDresden Green

Natürlich darf auch auf dem Besuchergelände der Förderturm nicht fehlen …

FörderturmFörderturm

… dessen Fahrstuhl in einen unterirdischen Stollen führte …

Stollen

Des Weiteren bot das Besucherzentrum ein Museumsdorf, in dem man das alte Kimberley nachempfinden konnte …

Main RoadSpindelAltes HotelPferdeunterkunftKolonialwarenhändlerGeschäftshausKimberley_32_Museumsdorf_Bestatter_kleinMarktplatz

… natürlich durfte im alten Kimberley auch die Standard Bank nicht fehlen …

Standard Bank of Britisch South Africa

Kimberley … die Unterkunft

Zunächst einmal galt es, die über das Internet gebuchte Unterkunft zu finden. Es handelte sich hierbei um das Garden Court Hotel, welches sich im Villenviertel Belgravia befand. Nach einer kleinen Orientierungsrunde (ich möchte nicht sagen, dass ich mich verfahren hatte), fand ich es dann schließlich. Hier ein paar Bilder von meinem Zimmer …

HotelzimmerHotelzimmer

… und hier der Ausblick von meinem Zimmer auf die St. Cyprian Cathedral Church.
Blick aus dem Hotelzimmer

Das Hotel selber besitzt einen coolen Lichthof …
HotelinnenraumHotelinnenraum

P.S.: Das Hotelzimmer hat mir insgesamt 27 Euro gekostet. Damit habe ich für das Benzin mehr bezahlt, als für die Unterkunft.

Auf nach Kimberley …

Kimberley liegt 480 Kilometer von Johannesburg entfernt. Das hieß dann heute also, bereits um 8:00 Uhr aufstehen und losfahren. Aber das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. Schon einige Kilometer nach Johannesburg konnte man die Fördertürme der Goldminen sehen. Daneben wie auch auch bei uns die Deutschland die Abraumhalden. Diese sind aber hier in Südafrika eher flach … quasi keine Konkurrenz zu unseren Spitzkegelhalden des Mansfelder Reviers 🙂

Als ich dann die Goldminenfelder passiert hatte, stellte ich fest, dass ich mich nun wirklich in Südafrika befand. Kleine Erdmännchen passierten die Straße und man musste vorsichtig sein, keines zu überfahren. Am Straßenrand grasten Kühen und Strauße. Auch ein paar Affen konnte man erblicken. Von Menschen war in dieser Ödnis jedoch nichts zu sehen. Auf den gesamten 480 Kilometern passierte ich gerade einmal fünf Städte. Dementsprechend kam ich auch recht schnell voran. Nach vierundhalb Stunden erreichte ich Kimberley:

Diamond Fields of Kimberley

Ich muss natürlich auch den ein oder anderen Autofahrer danken, der mich an gegebenen Stellen auf Radarfallen aufmerksam machte. Der Zusammenhalt unter den Autofahrern gegen Blitzer und Radarfallen muss also international sein 😉

Diamantenfieber … ein Wochenende in Kimberley

Neben der Tierwelt ist Südafrika natürlich auch bekannt für seinen Bergbau. Neben Kohle, Gold und Platin werden hier auch Diamanten ans Tageslicht gefördert. Der größte Diamantenproduzent, die Firma „de Beers“ hat seinen Sitz in Johannesburg. Der Ursprung der Firma liegt aber ganz woanders.

Im Jahre 1866 fanden ein paar Kinder glasähnliche Steine am Rande des Oranjeflusses. Nach ausgiebiger Expertise konnte festgestellt werden, das es sich hierbei um Rohdiamanten handelte. Zuerst suchte man an den Ufern des Flusses nach weiteren Edelsteinchen. Als dann im Jahre 1869 auf der Farm der Gebrüder de Beers weitere Diamanten gefunden worden sind, setzte ein unglaublicher Rausch ein. Die Brüder verkauften ihre Farm an die Diamantengräber und machten sich wahrscheinlich ein schönes Leben. Die Diamantengräber jedoch wurden immer mehr und gründeten die Stadt Kimberley, die sich 480 Kilometer von Johannesburg entfernt befindet.

Zuerst versuchte man die Diamanten mit Schippe und Schaufel zu heben. Als dieses dann technisch nicht mehr möglich war, kauften zwei tüchtige Geschäftsmänner die einzelnen Gebiete auf und installierten industrielle Minen. Diese beiden, Cecil Rhodes (der spätere Gründer von Rhodesien) und Barney Barnato, waren zunächst Konkurrenten und versuchten ein Monopol auf den de-Beers-Feldern zu errichten. Als sie merkten, dass sie dies nur gemeinsam erreichen können, gründeten beide die „De Beers Consolidated Ltd.“

Wenn man aus einer Bergbauregion kommt, ist natürlich immer ein wenig Interesse da, wie denn Bergbau in anderen Ländern funktioniert. Also entschloss ich mich, dieses Wochenende einen Abstecher nach Kimberley – der heimlichen Hauptstadt der Diamanten – zu machen.