Sushitag

Man kann ja nun nicht jeden Tag zu Hause hocken. Daher ging es gestern in ein kleines aber feines Sushirestaurant in der Nähe von Olis Wohnung. Der Anlass war ein ganz profaner. Wir hatten uns diesmal mit David getroffen – ein Kollege der SAP, der aus dem südlichen Berlin stammt. Nicht schlecht … er kannte sogar Großbehren und da konnte ich sagen, dass ich auch schon einmal da war.

Zum Essen hatten wir Sushi und ich noch einen Haloumi Cheese als Vorspeise. War alles ziemlich lecker. Trotzdem wollte sich so ein richtiges Sättigungsgefühl nicht einstellen, so dass wir uns noch entschieden hatten, ein Dessert zu nehmen. Ich entschied hierbei für einen Brownie. In Deutschland sind das kleine Gebäckstücke, die die Form einer Streichholzschachtel haben. In Südafrika ist halt doch alles ein wenig größer. Der Brownie hatte die Form einer viertel Torte und dazu wurde noch eine Kugel Eis serviert. Für mich jedoch kein Problem. Mein Teller war am Ende wieder leer.

Gastbeitrag von Oliver Wiebracht: How are you doing x 27

Der Südafrikaner ist ein einfühlsamer Mensch, stets um das Wohlergehen des anderen besorgt. So fängt jede (für Zahlenfreunde: ca. 95%) aller Unterhaltungen mit einer der Fragevarianten nach dem Befinden des Gegenüber an. Dabei ist es egal, ob man Bananen einkauft und die Verkäuferin nach einer Tüte fragt oder morgens im Büro die Kollegen begrüßt. Die häufigsten Varianten sind:
– How are you doing?
– How is it, im südafrikanischen Englisch auch unter Howzit bekannt, was der Aussprache näher kommt.
– How is it, guys – wenn die Frage an mehrere Personen gerichtet ist.
– How are you – für den einfältigen Frager

Damit dieses täglich auch gern mehrfach zwischen 2 Personen ausgetauschte Ping Pong Dialog Abwechslung erfährt, kann man natürlich auch Variantenreich antworten – dabei aber die Gegenfrage nicht vergessen!
– Fine, and you? – als formell gehaltene Standardantwort
– Very well, thank you, and yourself? – als sehr höfliche Antwort
– Not too bad – ein Hauch von europäischem Understatement
– Still hanging – sollte nur unter guten Freunden verwendet werden,die auch einen guten perversen Witz nicht verachten
– Fine yourself – die mit 3 Silben kürzeste Antwort, allerdings nahe an einem „lass es uns hinter uns bringen und das eigentliche Thema besprechen“
– Sharp, sharp – für die, die sich mit der Umgangssprache vertraut gemacht haben
– Cool – coole Antwort, meist ohne Gegenfrage verwandt.

Um das ganze zahlenmäßig zu belegen, habe ich eine Strichliste geführt. An einem durchschnittlichen Arbeitstag wurde mir diese Frage 27-mal gestellt. Spitzenreiter des Fragetyps war eindeutig „Howzit“.
Jetzt ist natürlich die Frage, in wie weit dies als nichts sagendes Begrüßungsritual oder als echte Empathie zu werten ist. Hiermit kommen wir in einen Graubereich, wobei die Frage seitens der Verkäuferin eine dunklere und die guter Kollegen eine hellere Schattierung einnimmt. Einfach mal „what a f* day“ antworten, dann merkt man es schon.
Also sehr höfliche Menschen hier unten. Falls man melancholisch angehaucht ist oder mal nen schlechten Tag hat, kann einem aber EINFACH MAL AUF DIE NERVEN GEHEN!
Also, Ihr in Deutschland: Wie geht es Euch?

Das Sonntagskonzert

Nicht weit von Olis Wohnung gibt es eine Freiluftgaststätte, in der jeden Sonntagnachmittag ein Konzert gegeben wird. Hierbei handelt es sich aber nicht um ein klassisches Konzert wie wir es von Deutschland kennen. Im Keagan’s, so heißt das Lokal, wird Rock gespielt.

Deshalb haben wir uns diesen Sonntag dazu entschlossen gehabt, einmal vorbeizuschauen. Es war nicht schlecht. Man musste zwar Eintritt bezahlen (Danke Oli!), aber dafür gab es ordentlich Musik quer durch den Rockgemüsegarten. Erstaunlich für uns war, dass sogar Narcotic von Liquido gespielt worden ist. Deutschland ist halt nicht sehr weit weg von hier.

Hier mal noch ein paar Impressionen des Lokals:

Keagan_03_ÜberblickKeagan_02_ÜberblickKeagan_01_Tische

Chinesen

Man sieht sie kaum in Johannesburg, aber doch tauchen sie hier und dort wieder auf und bestätigen jedes Vorurteil. An diesem Samstag ging es wieder einmal ins Montecasino. Und was soll ich sagen? An meinem Blackjacktisch saßen nur Chinesen. Und mit welchen Einsätzen die dann immer reingehen.

Es scheint sich wohl zu bewahrheiten, dass sie das ganze Jahr nur für diesen einen Abend im Casino sparen. Warum auch nicht? Der eine hatte auf jeden Fall ordentlich abgesahnt. Was man von mir nicht behaupten konnte. Naja … kann man wohl nichts machen.