Wo ist mein Schlüssel?

Da stehe ich nun nach 2000 Meter Schwimmen vor meinem Wagen und kann den Schlüssel nicht finden. Grund wieder einmal zu rekapitulieren. Was war passiert? Das Auto auf dem Parkplatz des Ellis Park Swimming Pools ist verschlossen und der Schlüssel steckt nicht von innen. Also muss ich den Wagen abgeschlossen und den Schlüssel im Schwimmbad bei mir gehabt haben.

Vielleicht habe ich ihn ja in der Umkleidekabine verloren. Als ich mich dort noch einmal umschaue, kann ich ihn nicht finden. Vielleicht liegt er ja noch am Pool? Auch dort kann ich ihn nicht finden. Als ich meinen Blick noch einmal über das Wasser schweifen lasse, kommt mir die Idee. Ich werde doch wohl nicht den Schlüssel in meiner Badehose vergessen haben und dieser ist dann beim Schwimmen heraus gefallen. Sofort sehe ich ihn am Grund des Beckens. Was nun? Ich bin komplett umgezogen. Gott sei Dank … ein einsamer Schwimmer im Becken.

Ich gehe auf ihn zu und meine „Excuse me …!“ In diesem Moment bemerke ich meine teilweise zu laute Aussprache mit deutschem Akzent. Der Schwimmer reckt erschrocken seinen Kopf nach oben und ist einem Herzinfarkt nahe. Ich erkläre ihm sogleich, dass mein Autoschlüssel am Boden des Pools liegt und bitte ihn, nach dem Schlüssel zu tauchen. Nicht gerade strotzend vor Selbstbewusstsein, versucht er nun, meinen Schlüssel nach oben zu befördern.

Nach zwei Tauchversuchen klappt es denn. Völlig außer Atem übergibt er mir den Schlüssel. Ich bedanke mich und verlasse schnellst möglich das Freibad. Bin ich wirklich so furchteinflössend?

… und mal wieder Sushi, jedoch ganz anders!

Der treue Leser dieses Blogs mag wohl langsam mit den Augen rollen, wenn ich mal wieder über einen Sushiabend berichte. Dieses Mal jedoch war alles ganz anders. Na ja, nicht ganz … man hat sich halt wieder in Sandton City im Cape Town Fish Market getroffen.

Dieses Mal jedoch an einem Dienstag. Und es waren mehr illustre Gäste anwesend. So waren von neun Personen lediglich zwei Personen südafrikanischer Abstammung – Fanie und Ursula. Der Rest kam aus dem Ausland.

Nun zum Essen … ich hatte sechs Frühlingsrollen, ein paar Sushi und zum Abschluss einen leckeren Chocolate Fudge Cake. Als wir danach noch in eine Bar gingen, konnte ich diesen Gaumenschmaus mit einem Glenfarglas und einem guten Bier abrunden – Fisch muss ja schwimmen 😉

Eine kleine Rundreise …

Wenn man schon einmal in Südafrika ist, dann sollte man schließlich auch die berühmten Städte Heidelberg, Frankfort und Heilbron besuchen, oder? Wie jetzt? Man kennt die Städte nur aus Deutschland? Nein, es gibt sie auch im Süden von Johannesburg. So machte ich mich heute gegen 15:00 Uhr auf den Weg, um diesen Städten einen Besuch abzustatten …

Zunächst einmal ging es auf die N3 Richtung Durban. Keine 40 km von Johannesburg entfernt, befindet sich das kleine Örtchen Heidelberg …

Heidelberg ... Ortsschild

Vom Schloss, dem Neckar und der Hauptstraße ist nicht viel zu sehen. Es ist halt eine normale südafrikanische Kleinstadt mit ein paar Geschäften und einer Kirche. Diese sieht aber der Kirche von Polleben verdammt ähnlich.

Heidelberg ... MarktHeidelberg ... Kirche

Danach sollte es Richtung Frankfurt gehen. Da ich von Norden kam, hoffte ich, auch an Bad Vilbel vorbeizukommen. Das kleine Örtchen nannte sich aber Villiers und liegt direkt am Vaal (etwas größer als die Nidda). Um über diesen zu kommen, hat man eine einspurige Brücke gebastelt, die so einiges hergibt.

Villiers ... Brücke

Leider sieht es im Zentrum eher wie in einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA aus. Nicht besonders einladend und Grund genug, sich Richtung Frankfort aufzumachen …

Villiers ... InnenstadtVilliers ... Kirche

Nach zirka 30 Kilometern konnte man schon die berühmte Skyline von Frankfort sehen …

Frankfort ... Skyline

Keine zwei Kilometer weiter befand man sich bereits am Ortseingang (das müsste Bergen-Enkheim sein) …

Frankfort ... Ortsschild

Die Innenstadt selber ist der von Frankfurt zum Verwechseln ähnlich. Hier sieht man beispielsweise die Zeil …

Frankfort ... Zeil

… und hier den Dom. Beides keine zwei Meter von einander entfernt.

Frankfort ... Kirche

Nach einem kurzen Bummel ging es dann auch gleich weiter nach Heilbron. Auf dem Weg dorthin nutzte ich eine Straße, die direkt durch das Freestate Farm Land führte. Unendliche Weiten und eine Straße, die einfach nur geradeaus ging, waren Kennzeichen hierfür.

LandschaftStraße ...

Ich stoppte auch mal die Zeit zwischen zwei mir entgegenkommenden Wagen. Nach sage und schreibe fünf Minuten und dreiundzwanzig Sekunden fuhr erst das nächste Auto an mir vorbei. Wo hat man so etwas schon einmal in Deutschland erlebt?

Nach sechzig Kilometern erreichte ich dann Heilbron. Irgendwie hatte ich es mir größer vorgestellt und den Neckar konnte ich auch nicht finden.

Heilbron ... OrtsschildHeilbron ... Innenstadt

Auf dem Weg nach Hause passierte ich dann auch noch Sasolburg. Diese Stadt besteht aus einer Raffinerie, die der von Leuna in Nichts nachsteht. Auch hier kann man schon von Weitem die Schornsteine sehen.

Sasolburg

Braai bei L.

Eins kann man jetzt schon sagen … die nächsten Wochen im Projekt werden nicht einfach. Wir gehen bald GoLIve (das ist dann, wenn der Chef den Knopf drückt und die Software funktionieren muss) und da heißt es, Bereitschaftsdienst und Wochenendarbeit zu leisten.

Aus diesem Grund hatte uns Leon noch einmal an unserem letzten freien Wochenende zu einem Braai in seinem kleinen Häuschen eingeladen. Das Wetter spielte auch mit, so dass einem Grillnachmittag nichts mehr im Weg stehen konnte.

Natürlich hatten wir auch wieder viel zu viel Fleisch gekauft, aber das ist bei einem solchen Event ja nichts Neues. Hans und Kina mussten die kleine Runde schon so gegen 19:15 Uhr verlassen, da Kina noch auf einen Salsaabend gehen wollte. Ich persönlich verließ dann gegen 21:15 Uhr Leons Haus. Alles in Allem mal wieder ein gelungener Grillabend.

Mit Hans im Pub …

Freitagabend … Hans und ich hatten nichts vor, so dass wir uns entschieden (Hans hatte mich überredet) doch wieder einmal in den Pub um die Ecke zu gehen. Dieses Mal hielten wir uns auch zurück und konnten einigermaßen nüchtern das Etablissement verlassen.

Ich hatte zum Abendbrot einen Chicken Salad und Hans ein Peri-Peri-Etwas. Als uns das noch nicht reichte, holte sich Hans noch ein Beef Stew und ich als Nachspeise einen gebackenen Schokoladenpudding.

Bei unserem Besuch im Restaurant ist uns aufgefallen, dass wir nach anderthalb Jahren Südafrika schon automatisch mit den Händen bestellen, um ein zusätzliches Nachfragen des Kellners zu unterbinden. Die Kellner sind meist Aushilfskräfte und sind teilweise auch dem Englischen nicht mächtig. So machen wir mittlerweile bei der Frage nach der Speisekarte ein Rechteck vor unserem Bauch. Geht es zur Rechnung, malen wir mit dem Finger unsere Unterschrift in die Luft … bin mal gespannt, wie es aussieht, wenn wir nach Zahnstochern fragen?

Perfekte Welle …

Als ich gestern morgen mit meinem Mörder-Chevy die Straßen von Johannesburg unsicher machte, spielte das Radio eine Melodei, die mir äußerst bekannt vorkam. Aber hört doch einmal selbst …

… und dann habe ich das selbe Lied auch noch einmal in Polnisch gefunden …

Fußball ist unser Leben …

Heute ist es soweit. Was für den Europäer die Fußball-EM, ist für den Afrikaner die Fußball-AM. Die diesjährige Fußball-Afrika-Meisterschaft findet in Ghana statt. Beteiligt ist hierbei auch Südafrika. Obwohl die Mannschaft in letzter Zeit nur schwache Leistungen abgeliefert hat, stirbt die Hoffnung wohl bei diesem Turnier zuletzt. Favoriten sind jedoch Gastgeber Ghana, Kamerun, die Elfenbeinküste und Nigeria. Das Turnier startet heute mit der Begegnung Ghana gegen Guinea.

Obwohl es sich doch um ein großes Turnier handelt, wird davon in Südafrika kaum Notiz genommen. Rugby und Cricket bestimmen den Alltag. Man kann nur hoffen, dass durch einen Erfolg der Bafana Bafana die Aufmerksamkeit auf den Fußball wächst. Ich werde jedoch das ein oder andere Mal davon berichten. Man darf also gespannt sein.

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