Ein Wochenende auf der Farm … Tag 1

Das Schöne am Lending Project Technology Team ist, dass man mit ganz vielen verschiedenen Charakteren zusammen arbeitet. Einer dieser Charaktere ist Wallace. Ich mag ihn eigentlich sehr gern, was vielleicht auch daran liegt, dass jedes zweite Wort von ihm „Fuck!“ ist. An guten Tagen kann es dann auch schon einmal ein „Fucking Fuck!“ sein. Und so sieht er aus (im Hintergrund seine zukünftige Frau)

Chantal und Wallace

Nun … dieser Wallace hatte uns am ersten Dezemberwochenende auf die Farm seines Cousins eingeladen. Wenn man solch ein Angebot bekommt, dann muss man es auch gleich einmal nutzen. Also vier Paletten Bier gekauft, zwei Tonnen Fleisch beim Spar geholt und die Kollegen Justin und Thomas von der TIC-Gruppe ins Auto geladen und ab ging die Post in den Norden von Johannesburg. Nach ca. 250 km erreichten wir dann Naboomspruit und trafen uns da in einem Pub. Nach ein, zwei Bierchen ging es dann weiter zur Farm.

Dort angekommen, wurde auch erst einmal alles inspiziert. Die Farm war quasi ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es gab Safariautos, eine Lounge, einen Grillplatz, eine Außenbar und jede Menge Natur. Als erstes wurde uns ein Buffalo serviert. Hierbei handelt es sich um ein Mixgetränk aus Klipdrift (Brandy) und Sherry. Danach wurden die Regeln aufgestellt. Man musste jeden Trink auf der Farm mit der linken Hand trinken. Wenn man dies nicht beherzigte, gab es einen Buffalo extra. Unter diesem Druck zu arbeiten, war gar nicht so einfach.

Bierrrrrrrrrrr ....

Und hier ist unsere Runde …
Runde

… ich weiß nicht, wo der Hans da hinschaut, aber er hat Spaß!
Hans und Ursula

Danach lud uns Wallace zu einem Night Game Drive ein. Im Safarifahrzeug konnte wir, das waren Ursula, John, Kina, Hans, Wallace, Chantal, Thomas, Justin und ich, die Farm erkunden. Es gab Antilopen, Gnus, Zebras und sogar ein Paar Giraffen. Das Ende dieses Trips bildete der Aussichtsturm, der auf der höchsten Erhebung aufgebaut worden war.

Und hier noch ein paar Bilderchen …

… Ursula bei der Inspektion des Fahrzeuges …
Ursula

… Wallace beim Ausparken („Alles im Griff!“) ….
Wallace

… John, Ursula und Justin …
John, Ursula und Justin

… Hans, Thomas, Justin und Wallace.
Hans, Thomas, Justin und Wallace

Ein schönes Erlebnis gab es noch zum Abschluss der Fahrt. Plötzlich ging das Licht aus und unter meinem Sitz begann es zu qualmen. Die Batterie war durchgeschmorrt und legte das Fahrzeug lahm. So verließen wir es und begaben uns zu Fuß zum Farmgebäude zurück.

Breakfast Braai

Am vorletzten Freitag war es dann soweit. Wir hatten unser erstes Grillfrühstück auf dem Dach unseres Hochhauses. Normalweise findet am Freitagmorgen immer unser Statusmeeting statt. Um die ganze Sache aber mal ein bisschen aufregender zu gestalten, polten wir diese Veranstaltung zu einem Frühstückgrillen um.

Jeder brachte etwas mit, so dass wir auf Bergen von Fleisch saßen. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit. Bei leichten Nieselregen und starkem Wind haben wir trotzdem das Feuer zum entfachen gebracht. Ich glaube, für alle war das mal eine kleine Abwechslung gewesen.

Hier erst einmal der Beweis, dass wir auch auf dem Dach waren …

Die Marshall Street von oben ...

… und hier Master Tiyane und Doktor Hamish.
Tiyane und Hamish

Haroons Abschied …

So langsam geht das Projekt dem Ende zu, was natürlich auch bedeutet, dass der ein oder andere das Projekt verlässt. Am Donnerstag vorletzter Woche war es dann soweit. Haroon gab seinen Abschied. Wer war dieser Haroon? Nun er war Moslem und konnte durchaus dem pakistanischen Lager zugeordnet werden. Er arbeitete effizient, wenn man ihn dazu trieb. Ansonsten war er wohl mehr ein Easy-Going-Mensch.

Was mich besonders faszinierte war sein tagtäglicher Weckruf zum Gebet. Er öffnete dann ein Word-Dokument, welches ein Gebet enthielt. Manchmal verließ er aber auch das Gebäude und kam erst nach Stunden wieder.

Haroon feierte seinen Abschied bei Capellos – einem Italiener in der Innenstadt. Es kamen auch reichlich Leute. Drei Tische hatten wir voll bekommen. Für einen Entwickler in diesem Projekt nicht schlecht.

Eine Geschichte kann ich vielleicht noch zum Besten geben. Haroon’s letzte Aufgabe war es, seine Entwicklung der TIC Gruppe vorzustellen. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe SAPler, die die Entwicklungen beim Kunden auf Herz und Nieren testen. Insbesondere die Performance steht da im Vordergrund. Es handelt sich quasi um eine Vollkaskoversicherung, die man dem Kunden anbietet, um noch einmal über das Coding beim Implementierungsprojekt drüber zu schauen. Haroon wollte nun pardou nicht diesen Vortrag halten. Ich weiß nicht, was er gedacht hatte, was da für Leute kommen. Jedenfalls konnte man die Angst in seinen Augen ablesen. Zuerst versuchte er es also bei mir. Er meinte nur: „Kannst Du nicht den Vortrag halten? Ich bereite auch alles vor.“ Leider musste ich dieses unmoralische Angebot ablehnen. Sogleich versuchte er es bei Ursula, die seine Entwicklungen übernehmen sollte. Auch sie lehnte dankend ab. Dann versuchte er es auch noch bei Fatima. Als auch sie ablehnte, musste er notgedrungen die Sache selbst abhalten. Er hat es nicht schlecht gemacht, aber seine Aufregung konnte man während der Präsentation förmlich spüren. Am besten war eine Folie, wo er nur meinte, dass doch bitte jeder selber lesen könnte, worum es in seiner Entwicklung ging.