Blyde River Canyon: Freitag 3km
Autos! Nichts als Autos! Es war kurz vor eins und ich war auf dem Weg zu Woodmead. Dort wollte ich mich zusammen mit Oli treffen, um gemeinsam zum Blyde River Canyon zu fahren. Und um eins war Abfahrt. Und ich stand im Stau. Na ja, was soll’s! Geht die Tour halt eine Viertelstunde später los.
Dem war dann auch so. Eigentlich dachte ich, dass dieser Canyon ziemlich in der Nähe von Johannesburg liegen würde. Es war von einer Fahrtzeit zwischen zwei und drei Stunden die Rede. Und diese Schätzung kam von Andrew. Man musste also von einer pessimistischen Prognose ausgehen. Jedoch waren wir erst 19:00 Uhr da. Kein Kommentar!
Als nächstes galt es, die anderen Kollegen zu treffen. Da Oli und ich aber etwas zu spät dran waren, verschob sich der Treffpunkt immer weiter zum eigentlichen Ziel hin. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir dann ein kleines Camp in Blyderiverspoort. Hier musste es also sein. Unser Erstaunen war jedoch groß, als wir feststellen mussten, dass unsere südafrikanischen Kollegen nicht vor Ort waren. Warum? Ganz einfach! Wir sind am Startpunkt unserer Wanderung vorbeigerast. Aber kein Problem. Andrew meinte, wir sollen da bleiben, wo wir sind und sie fahren uns entgegen. Eine tolle Idee. Hätten sie nicht lieber am Straßenrand warten können und wir wären wieder zurückgefahren? Jaaaa … aber wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass wir am Endpunkt unserer Wanderung angekommen waren. Die Kollegen kamen uns deshalb entgegen, weil sie im Camp die Autos sicher unterstellen wollten. Der Plan war dann, mit einem Taxi zum Startpunkt zurückzufahren.
Nur leider kam das Taxi nicht. Was nun? Der Taxifahrer erzählte am Telefon immer etwas von fünf Minuten. Aber wir hatten schon 20 Minuten gewartet. Da kam Andrew die Idee. Gegenüber von uns fuhr gerade ein Polizeiwagen vorbei. Und freundlicher Weise nahm uns dieser auch mit. So kamen Oliver und ich in den Genuss, einmal in einem südafrikanischen Polizeiwagen (Typ: Hundefänger) mitzufahren. Und was soll ich sagen? Ziemlich eng da drinne.
Jedoch kamen wir damit endlich an den Startpunkt unserer Wanderung an. Nun galt es die drei Kilometer bis zur ersten Hütte im Dunkeln zu bewältigen. Ich mit ’nem Rucksack und zwei SixPack Bier in der Hand. Aber wir kamen an. Die Hütten waren nun nicht die Pracht. Alles etwas einfach gehalten. Das Ganze hatte den Charme einer Bushaltestelle bei uns in Deutschland. Teilweise waren auch noch die Wände beschmiert. Aber was soll’s? Man übernachtet ja nur dort.
Am Abend gab es dann etwas zu grillen (Oli und ich hatten ein 300 Gramm Steak). Nebenbei habe ich dann auch schon fünf meiner Bierdosen verbraucht. Muss man halt nicht soviel tragen. Gegen 23:00 Uhr waren dann aber auch schon alle im Bett und Oli und ich die letzten am Feuer. Was soll man dazu noch sagen?