Gastblog: Oliver Wiebracht schreibt …
Die Welt muss wissen, was hier in Suedarfirka abgeht: PARKTOWN PRAWNS!
Bis jetzt waren mir Prawns nur von der Speisekarte als in Knoblauch gebratene Garnelen bekannt. Nicht huebsch anzusehen und ihre gebogene Haltung sieht immer nach „gekrümmet vor Schmerz“ aus. Aber seien wir ehrlich, sehr lecker und aufgrund der Zerstoerung der Mangrovenwaelder auch politisch unkorrekt, was den Geschmack gluecklicherweise aber nicht beeinflusst.
Zufaellig erzaehlte uns also Kollege Neal bei einem garnelenfreien Mittagessen von Parktown Prawns, benannt nach dem Joburger Stadteil, und es fielen Bemerkungen wie ekeligste Kreaturen, nicht zermatschbar, schiessen Tinte, Vorderteil laueft nach einer Halbierung noch ein Stück alleine weiter. Gut dass ich in Lonehill und nicht Parktown wohne.
Am gleichen Abend, ich sass auf meinem Sofa in Lonehill (nicht Partktown), erblickte ich eine Bewegung am Rande meines Gesichtsfeldes. Als deutscher Grossstaedter hoeren Insekten bei der Groesse einer Stubenfliege auf, danach kommen Saeugetiere die ungefähr bei der Groess eines Hamster anfangen. Mein Puls schnellte daher in die Hoehe und nach einer Orientierungsphase, bei der ich aufgrund des Verlusts meines Zeitgefuehls nicht sagen kann, wie lange sie dauerte, erinnterte ich mich an „nicht zermatschbar“. Wer wuerde auch den Kadaver abraeumen? Wer danach sauber machen? Wer die Formalitaeten erledigen? Den hier in Joburger Häusern weit verbreiteten Panikbutton fuer
die „Armed response“ zu druecken, also die Jungs, die angeblich sofort bewaffnet angestuermt kommen, wenn man ihn drueckt, hielt ich fuer angemessen. Ich gebe allerdings zu, dass ich einen Schusswechsel in meinem Haus vermeiden wollte.
Ich fing sie hinterm Sofa mit einer Plastikschale, schoss meines Beweisfotos und brachte Sie ein gutes Stück weit von meinem Haus entfernt auf die Strasse. Schade, dass ich keine unbeliebten Nachbarn habe, was für eine Verschwendung.
http://en.wikipedia.org/wiki/Parktown_prawn