Es war Sonntagnachmittag und irgendwie hatte ich ein wenig Lust, mir mal wieder etwas Historisches hier in der Umgebung anzuschauen. Ein Kollege empfahl mir hierzu das Voortrekker Monument in Pretoria.
Was hat es mit diesem Denkmal aufsich? Das Denkmal wurde 1948 eingeweiht und hat den Charme des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. Es soll an die Voortrekker und ihren Kampf gegen die schwarzen Zulu erinnern.
Was sind denn eigentlich Voortrekker? Wir wissen, dass das Kap der Guten Hoffnung bereits im 17. Jahrhundert von Holländern und Deutschen besiedelt worden ist. Es entwickelte sich sogar eine eigene Sprache – das Kapholländisch oder wie man jetzt sagt – das Afrikaans. Diese Sprache wird heute noch von vielen weißen Südafrikanern gesprochen.
Im 19. Jahrhundert gewannen jedoch die Briten immer mehr die Oberhoheit am Kap. Sie legten letztendlich die Gesetze fest und führten die Administration. Als dann auch noch 1838 die Sklaverei abgeschafft worden ist, reichte es den Buren (holländisch für Bauern) und sie zogen aus der britischen Kapprovinz ins Landesinnere aus. Dieser Prozess wird heute noch als der „Große Trekk“ bezeichnet. Die Leute, die diesem Exodus angehörten, werden Voortrekker genannt.
Natürlich stießen diese Siedler nicht immer auf freundliche Ureinwohner. Diese versuchten natürlich auch, ihre Besitztümer zu verteidigen. Als einen der größten Kämpfe gilt die Schlacht am Blood River, bei dem die Zulu regelrecht niedergemetzelt worden sind. Der Fluss erhielt nicht umsonst seinen Namen. Um an diesen Kampf aus Sicht der Buren noch einmal zu erinnern, wurde im Jahre 1938 der Grundstein für ein Denkmal damals noch von der burischen Regierung gelegt. Das Resultat ist das Voortrekker Monument.
Ich habe mal ein paar Impressionen im Bild festgehalten:
Hier sieht man die Außenanlage des Monuments
Im Ineren befindet sich ein Relief, auf denen die einzelnen Stationen des Großen Trekks zu sehen sind
In der Mitte des Innenraums befindet sich ein Loch, in welches man in den unteren Bereich des Monuments blicken kann. Hier befindet sich ein Sarkophag mit einer afrikaanschen Widmung, die soviel bedeutet wie „Wir sind für Dich, Südafrika“. Jedes Jahr am 16. Dezember um 12:00 Uhr fällt der Sonnenschein direkt auf die Platte des Sarkophags.
Im unteren Bereich des Monuments befindet sich auch noch ein Museum, in dem man sich über das Leben der Buren und des Großen Trekks informieren kann.
Man kann aber auch noch das Denkmal hinauf klettern, wo man dann einen herrlichen Blick über Pretoria hat.
Rings um das Denkmal befindet sich noch ein kleiner sehr schöner Park
So, das war es mal wieder von meiner Seite. Man sieht also, dass auch die Südafrikaner mit ihrer Geschichte zu kämpfen haben.
Viele Grüße nach Deutschland,
Euer Tino