Benzinpreis wird um vierzig Cent steigen

Seit ich hier in Südafrika bin, habe ich mich immer gewundert, warum man an den Tankstellen nicht die Preise sehen, wie das in Deutschland üblich ist. Der Grund liegt darin, dass die Preise für Benzin von der Staatsbank pro Monat festgelegt werden. Hierbei wird der Verlauf des Ölpreises aus der Vergangenheit angeschaut und eine Prognose für den nächsten Monat abgegeben. Alle Tankstellen müssen sich dann im nächsten Monat an diesen prognostizierten Preis halten.

Nun habe ich gelesen, das davon ausgegangen wird, dass im Mai der Benzinpreis um vierzig südafrikanische Cent ansteigen wird. Damit würde man dann für einen Liter Benzin 6,67 Rand bezahlen, was ungefähr siebzig Euro-Cent sind. Nicht schlecht, oder? 😉

Auf der Suche nach dem Herbst … Belfast

Für mich haben zwar alle Jahreszeiten ihren eigenen Reiz, aber am schönsten finde ich immer noch den Herbst. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, welche Farben die Natur hervorzaubern kann. Da wir nun auch hier unten in Südafrika langsam Herbst haben, entschlossen sich Hans und ich, den Herbst zu suchen.

Fanie, ein Kollege bei uns im Projekt, der auch mit einer deutschen Frau verheiratet ist, gab uns den Tipp, einmal nach Belfast zu fahren. Hier soll es unzählige Wälder und Seen geben. Seine Frau würde sich dort immer wie in Deutschland fühlen.

So machten sich dann Hans, Kina und ich am Freitagabend auf, das Wochenende in Belfast zu verbringen. Dort angekommen, war es zwar dunkel, jedoch machte das Haus einen sehr guten Eindruck. Es war ein Holzhaus mit Küche, Bad, Wohnzimmer, Kamin und einen Grill. Diesen benutzten wir natürlich auch gleich, um das mitgebrachte Fleisch zu zubereiten.

Am nächsten Morgen erblickten wir dann die gesamte Schönheit dieser Landschaft. Unser Haus befand sich in der Nähe eines Sees, der von Nadelwäldern umgeben war. Die Landschaft erinnerte mich selber irgendwie an die Mark Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Der Boden war sehr sandig und von Kiefernadeln bedeckt.

Zunächst unternahmen wir am Morgen eine kleine Radtour durch die Wälder, machten dann eine kleine Pause bei einem kleinem Mittagbrot, um dann auf dem See rudern zu gehen. Anschließend waren Hans und ich dann noch mit Kajak auf dem See unterwegs.

Für das Abendbrot hatten wir uns entschlossen, im Restaurant essen zu gehen. Dieses Essen musste man vorher reservieren. Wir hatten ein Vier-Gänge-Menü, welches aus einer Fischvorspeise, einer Suppe, Fleisch mit Gemüse und einem Dessert bestand. Alles ziemlich lecker.

Als das Abendbrot dann vorbei war, nahmen wir an einer Führung im nahegelegenen Observatorium teil. Hier wurden uns zahlreiche Konstellationen und Sternbilder erklärt. Gegen heute Mittag fuhren wir dann wieder zurück nach Johannesburg.

And the Oscar goes to …

Das war eine schöne Überraschung, als ich am Mittwoch wieder im Büro angekommen bin. Jede Woche wird ein Teammitglied des Low Incoming Loan Project für besondere Leistungen ausgezeichnet. Am letzten Mittwoch hatte es dann mich getroffen. Es gibt zwar kein extra Geld oder andere Vorteile, trotzdem ist es schön, für eine Woche im Mittelpunkt des Projektes zu stehen.

Und so sieht der Preis aus:

Award

Schlafen oder Grillhouse?

Nun ist es ja so, dass man an dem Tag der Ankunft hier in Johannesburg am besten gleich ins Bett gehen möchte. Ein gesunder Schlaf ist nicht immer in so einem Flugzeug möglich. Jedoch bestand gestern die Möglichkeit, zusammen mit Neal und Hans zum Grillhouse zu gehen. Und da muss man nun einmal auch zurückstecken und sich dem Bett entziehen können.

Wir hatten gestern wieder mal eine Vorspeise (Haloumi Cheese), ein Hauptgericht (Steak) und einen Nachtisch (Dom Pedro). Dazu wurden Bier und Wein gereicht.

Johannesburg … die Achte

Hach ja! Jetzt ist das schöne Osterfest wieder vorbei und ich befinde mich wieder in Johannesburg. Und auch dieses Mal hatte es der Flieger geschafft, den Boden der Republik von Südafrika zu berühren. Nur etwas schneller als geplant. Zuerst teilte uns nämlich der Pilot mit, dass wir 7:45 Uhr landen werden. Nun ja, soweit so gut. Fünf Minuten später aber kam dann die Durchsage, dass wir bereits um 7:35 Uhr landen dürfen. Nur leider waren wir anscheinend da nicht auf der korrekten Höhe, so dass wir etwas schneller nach unten mussten. Hat dann das ein oder andere Mal etwas gekrippelt in der Magengegend.

Und der Flieger war mal wieder richtig voll. Grund dafür lag bei einem deutschen Radiosender. Der Berliner Rundfunk veranstaltete nämlich seine Hörerreise. Nun habe ich immer gedacht, dass dieser Rundfunksender aufgrund der recht modernen Musik ein eher durchschnittliches Publikum aufweist. Jedoch war die Mehrzahl der Leute bestimmt schon im Rentenalter. Ich hätte sie dann wohl eher der Reise „Musikantenstadl unterwegs“ zugeordnet.

Eine kleine Nachkorrektur …

Aufgrund des gestrigen Tages habe ich mich doch dazu hinreißen lassen, einen kleine Ente in meinen Blog zu fabrizieren. Natürlich befanden sich die Elefanten nicht auf einem Ausflug und auch Johannesburg steht soweit noch.

Ich bin selber erst gegen 11:30 Uhr aufgestanden, war dann in Linden schwimmen und habe den Rest des Sonntages vor der Glotze verbracht. Ein Sonntag also wie jeder andere und kein Grund zur Panik.

Die Elefanten sind los

Heute morgen gegen 9:00 Uhr wurde ich durch das Brummen eines Hubschraubers geweckt, der ziemlich dicht über unsere Appartmentsiedlung flog. Ich dachte erst, es handele sich wieder um eine Verkehrsüberwachungsaktion, jedoch vernahm ich weitere Hubschrauber, die in nächster Nähe kreisten. So schritt ich zu meinem Küchenfenster und erblickte sechs dieser Polizeihelikopter über Sandton.

Da ich eh nicht mehr schlafen konnte, entschied ich mich, gleich Schwimmen zu gehen. Da hat man es dann wenigstens hinter sich. Also stieg ich in mein Auto und fuhr los. Erst habe ich es nicht so ganz mitbekommen, aber bei den Verkehrsnachrichten war es nicht zu überhören. Es waren zahlreiche Straßen in meiner nächsten Umgebung gesperrt. Der Grund hierfür waren jedoch nicht Baumaßnahmen oder Unfälle, sondern Elefanten.

Momentan wird nämlich das Elefantengehege im Johannesburger Zoo saniert. Irgendwie muss aber am gestrigen Abend das Gehege nicht richtig abgeschlossen worden sein. Jedenfalls machte sich die gesamte Herde von fünfzehn Elefanten in den frühen Morgenstunden aus dem Staub. Nun ist es aber so, dass das Töten von Elefanten in Südafrika strengstens verboten ist. So versuchte die Polizei, die Tiere mit Hubschraubern in Fallen zu locken. Jedoch gestaltete sich diese Sache anscheinend als nicht so erfolgreich.

Ich brauchte zum Ellis Park Schwimmbad sage und schreibe anderthalb Stunden. Immer wenn ich dachte, jetzt hätte ich einen Schleichweg gefunden, gestaltete sich dieser als Sackgasse. Eine Straßensperrung jagte die andere. Trotzdem hatte ich es dann doch irgendwie geschafft. Ich schwamm dann meine Bahnen und fuhr anschließend wieder zurück. Zu Hause angekommen, schaltete ich dann auch gleich das Fernsehen ein. SABC, das südafrikanische öffentlich-rechtliche Fernsehen, unterbrach sein Programm. Reporter berichteten live vom Geschehen. Der Weg, den die Elefanten zurückgelegt hatten, sah aus, wie nach einem Bombemangriff. Autos waren eingedrückt und Papierkörbe entleert. Überall war nur Müll zu sehen. Und die Tiere konnten immer noch nicht gestellt werden. Besonders gefährlich gestaltete sich die Sache, da der ausgewachsene Elefantenbulle Mpumo versuchte, die Herde zu beschützen.

Wie bei solchen Livesendungen üblich, wurde auch ein Versicherungsexperte befragt. Dieser meinte dann, dass Schäden durch Elefanten durch die meisten Policen nicht gedeckt seien. Ich jedenfalls war froh, dass mein Auto nicht dort stand.

Am frühen Abend gab es dann Entwarnung. Der Polizei war es gelungen, die Herde einzukreisen und mit Hilfe eines Tierarztes zu betäuben. Sie wurden dann auf Sattelschlepper verfrachtet und zurück in den Zoo gebracht. Mein Gott – was für ein Tag.

Rugby am Samstag

Nachdem ich nun schon in die Regeln des Cricketsports eingeweisen worden bin, war es nun Zeit, sich dem Rugby ergiebiger hinzuwenden. Hierzu lud mich Andre, ein südafrikanischer Kollege, zu einem Spiel der Lions (Johannesburger Mannschaft) gegen die Brumbies aus Australien in den Ellis Park ein.

Zunächst einmal trafen wir uns vor dem Stadion und kümmerten uns bei lauter Musik um das Leeren einiger Bierbecher, die uns freundlicher Weise gegen ein geringes Entgelt von den umsässigen Budenbesitzern zur Verfügung gestellt worden sind. Schön ist hierbei zu bemerken, dass dieselbe Stimmungsmusik wie vor einem deutschen Sportereignis gespielt wird. Ganz klar, dass da auch die Menge tobte.

Kurz vor 17:00 Uhr begaben wir uns dann auch ins Stadion. Das Ellis Park Stadion ist das größte Stadion Südafrikas und umfasst 65.000 Plätze. Deshalb ist es auch der Austragungsort des Finalspiels der Fußballweltmeisterschaft 2010 hier in Südafrika. Hinzuzufügen sei noch, dass die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft fast jedes Spiel in diesem Stadion gewonnen hat.

Mit soviel Vorschusslorbeeren, konnte also das Spiel beginnen. Andre erklärte mir einige Regeln und das Spiel nahm seinen Lauf. Am Ende kamen die Brumbies durch eine Unachtsamkeit der Lions zu einem Try und damit in Führung. Die Lions verloren damit ein wichtiges Heimspiel mit 9:14. Trotzdem hattes es sich gelohnt, einen solches Spiel live verfolgen zu können.

Emergency Room Johannesburg

Ein Arbeitsvisum für Südafrika zu beantragen, gestaltet sich als eine langwierige Angelegenheit. Neben allen möglichen Formularen muss man auch eine medizinische Untersuchung über sich ergehen lassen. Diese soll Auskunft darüber geben, ob man erstens Tuberkolose hat und zweitens ob man auch in guter psychischer Verfassung ist. Hierzu kann man sich den Arzt seines Vertrauens heraussuchen.

Ich entschloss mich am Donnerstag, hierzu das Krankenhaus Sunnyhill aufzusuchen. Zunächst einmal begab ich mich in die Röntgenabteilung. Hier wurde meine Lunge geröngt und auf verdächtige schwarze Flecken untersucht. Der ganze Spaß kostete 28 Euro. Wenn man bedenkt, dass einmal Hamsterröntgen in Deutschland ebensoviel kostet, ist das schon extrem günstig. Auch hat dies den Vorteil, dass man das Röntgenbild behalten darf. So bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Bildes meiner Lunge.

Danach musste ich nun noch einen Arzt finden, der mir die psychische Unversehrtheit bestätigen kann. Hierzu wurde ich an die Notaufnahme verwiesen. Hier angekommen, wurde ich wieder zurückgeschickt, da für mich erst einmal eine Akte angelegt werden musste. Bei der Anlage dieser Datei gab es noch eine kleine Randnotiz. Die gute Frau am Tresen wollte wirklich nicht glauben, dass ich keiner Religion angehöre. Nach dreimaligen Nachfragen, setzte sie dann endlich den Strich bei Religion.

Mit der Akte in der Hand, kam ich nun wieder zurück in den Emergency Room des Krankenhauses. Nach ca einer halben Stunde, kam dann auch eine Ärztin vorbei, die mich als psychisch okay einstufte. Gar nicht so leicht, bei diesem Projekt hier 😉

Der Wunderbaum

Am gestrigen Samstag war mal wieder Wandern angesagt. Diesmal ging es nach Pretoria ins Wonderboom Nature Reserve. Das Zentrum dieses nationalprks ist ein 1000 Jahre alter Feigenbaum, der einen Durchmesser von 5,5 Metern haben und tausend Menschen Schatten spenden soll.

Naja … es war mal wieder alles ein wenig übertrieben. Der Wunderbaum stellte sich als fünf einzelne Bäume heraus. Das sie von der selben Wurzel stammen glaubt man schon, aber deswegen ist es noch kein riesiger Baum.

Trotzdem sind wir dann noch zu einer kleinen Anhöhe gewandert, auf dessen Spitze ein altes Fort zu aus der Burenzeit zu besichtigen war. Den Abschluss unseres Wanderausflugs bildete dann ein Braai, bei welchem wir Lammkeulchen, Straußenschaschlik, Borreworst und Hühnerbeide über dem Feuer erhitzten.

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